Dank unseres Programms für junge jüdische Freiwillige aus aller Welt (TEN – „Gib!“) und der Studenten des anthroposophischen Grundjahres, die zum Teil im Wald wohnen, ist unser Grundstück jetzt durchgehend recht belebt. Die Freiwilligen arbeiten unter anderem in der Schule im Beduinen-Ort Ka’abiya. Dort tragen sie vor allem zur Verlebendigung des Englischunterrichts bei.
Jede Gruppe bleibt etwa vier Monate bei uns, und die Wirkungen auf alle Beteiligten sind erstaunlich: Die jungen Leute (bisher aus den USA, Kanada, England, Schweden) lernen vieles über dieses Land, was ihnen bisher noch niemand erzählt hatte, die arabischen Kinder schnuppern die Luft der großen weiten Welt und lernen, dass Englisch nicht nur ein Schulfach ist – und die Begegnungsstätte wächst und wird immer anerkannter. Die Theaterbegegnungen mit Schülern sind auch ein fester Teil des Programms. Für 2016 beginnt sich wieder ein Impuls für ein Projekt mit europäischer Beteiligung zu formen. Auch das Programm für Wehrdienstleistende in alternativer Verwendung geht weiter. Leider haben wir allerdings immer noch keine arabisch-sprachigen Zivildienstleistenden. Diese Initiative ist noch in Arbeit…
Wichtig sind auch die Treffen, die außerhalb der laufenden Programme für junge Leute stattfinden – eine Initiative für Lehrer in Galiläa, die Common Path-Initiative, Arabisch-Unterricht für die Aktivisten, Frauentreffen, gemeinsame Feste… Zu Pfingsten plant man wieder ein Erzähler-Festival über mehrere Tage…
Baulich sieht es inzwischen so aus, dass es zu den beiden Gruppenunterkünften für die Freiwilligen bald eine dritte Wohneinheit geben wird, die halb fertig ist. Dann werden etwa 18 junge Leute in Mehrbettzimmern gut hier wohnen können. Die Wohnzelte, Jurten und Tipis unterhalb der Freiluftbühne werden immer komfortabler, und die Sanitäranlagen, die es seit einiger Zeit neben den weiterhin bestehenden Campingtoiletten gibt, sind durchaus zivilisationstauglich.
Unser alter Eisenbahnwagen – anfangs der einzige Ort im Wald, der abschließbar war, ist auf das Waldgrundstück umgezogen und wird nun das Büro – ja, WLan gibt es inzwischen auch im Wald…
Der Garten hat sich unter der liebevollen Pflege von Daniel Gordon weiterentwickelt und die Abwasserteiche harren einer fachmännischen Hilfestellung, mit der wir das ursprüngliche Konzept von Zisternen und Abwasserklärung weiterführen können. Auch das ist in Arbeit.
Und vor allem – das Grundstück für das Andachtshaus ist abgesteckt, die Bäume fallen nächste Woche, und dann wird das Fundament gelegt! Dazu gab es am Ende einer Seminars zur Bedeutung der religiösen Erneuerung am 24. Januar eine bewegende Ze-remonie, die sozusagen den ersten Spatenstich setzte. Die Pläne wurden noch einmal angepasst, so dass die Fertigstellung des Rohbaus mit einigem guten Willen und unter der Voraussetzung, dass die Spenden weiter fließen, bis Michaeli realistisch erscheint. Ein gesondertes Infoblatt zum Bauvorhaben Andachtshaus schicken wir bald herum!
Ilse Wellershoff-Schuur
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