Rückkehr als Freiwillige

von | 3. Nov. 2022 | Berichte, Freiwilligenarbeit | 0 Kommentare

Seit 2016 bin ich mit diesem magischen Ort Sha’ar laAdam verbunden, in dem ich zwei Jahre gelebt, gelernt, geliebt habe und zu dem ich seitdem immer wieder zurückkehre.
Weil ich hier ein Stück meiner Selbst entdeckt und plötzlich ein Zuhause gefunden habe, was ich nicht mehr missen möchte.
Wie ist das so, wenn man immer wieder zurückkehrt an einen Ort, der sich ständig wandelt und wenn man nur begrenzt Teil des Wandels ist, da man die meiste Zeit des Jahres in weiter Ferne verbringt?

Dieses Mal bin ich 4 Monate hier. Ich habe mir die Zeit innerhalb meines Studiums genommen, um mit den Freiwilligen hier Musik zu machen und eine Begleiterin zu sein.
Und auch dieses Mal ist wieder alles anders und doch gleich. Weil viele verschiedene neue Menschen dazugekommen sind und neue Aufgaben anstehen, aber doch der Rhythmus des Jahres sich in seiner Wiederholung befindet.
Auch hier zeichnet sich nun langsam Anfang November der Herbst ab. Es wird grüner, kühler, windiger und die Farben der Sonne werden seichter.

Typischer Morgen in der Begegnungsstätte

Die letzten Wochen waren wir damit beschäftigt, die Lichtwurzeln zu ernten. Diesmal sind sie wirklich gut gelungen und wir können wieder viel davon fürs nächste Jahr lernen.
Auch das Andachtshaus hat in der letzten Zeit einen Wachstumsschub erlebt und einen tollen Fußboden und eine schöne Steinmauer bekommen und steht in den Startlöchern für richtige Fenster und eine Tür. Der Garten wird dank Nati unserem Waldhüter immer größer und üppiger und an allen Ecken und Enden wird fleißig gewerkelt.
Es lebt und wächst.
Wie jedes Jahr treffe ich alte Freund*innen und neue Menschen an diesem Ort, der Zusammenkunft so einfach macht.
Seit ich die erste Freiwillige war, die über die “Freunde” in Sha’ar laAdam gelandet ist, ist es mir wichtig, alle deutschen Freiwilligen kennenzulernen, die hier für eine Zeit ihr Zuhause finden und das ist mir bis jetzt auch gelungen wofür ich sehr dankbar bin. Dadurch entsteht ein Netzwerk, welches auch über Israel hinaus seine Flügel erstreckt. Ich durfte auch jetzt wieder die Freiwilligen des letzten Jahres verabschieden und die Neuen dieses Jahres begrüßen und darf erleben, wie nun die Beiden hier Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit erfahren dürfen.
Und ich? Ich versuche meinen Stand zu spüren. Meine Rolle neu zu finden. Versuche zu erfassen, warum es mich nach all der Zeit immer noch hierher zurückzieht. Und beginne zu verstehen, dass Sha’ar laAdam ein Tor zur eigenen Verwirklichung sein kann. Weil es das Potenzial hat, Menschen auf ihrer individuellen Reise anzusprechen und zu unterstützen.
Daher weiß ich jetzt schon, dass ich wieder und wieder kommen werde. Um erinnert zu werden, was mir wirklich wichtig ist im Leben und um eines Tages vielleicht sogar hier zu bleiben.

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