Da hängt sie nun, unsere schöne Baugenehmigung. Das Ergebnis jahrelanger Bemühungen – teuer erkauft. Und tatsächlich ist es dann auch gleich losgegangen: Zwei neue Gebäude sind erstellt worden, die zur Zeit noch ziemlich blau aussehen – das sind aber nur die umweltfreundlichen Hartfaserplatten, die den oberen Teil des Gebäudes ausmachen. Das ist nun schon verputzt und wird in einem angenehmen Naturton lasiert… Die Grundlage legten die Jugendlichen des „International Youth Camp“ im Sommer, das Geld für die Anschubfinanzierung bekamen wir von der Jewish Agency, die uns für alternative Kurse für ihre Programme für junge Juden aus aller Welt angefragt hatte – Programme, die die anderen Kulturen des Landes einbeziehen und Freiwilligendienste beinhalten.
Die ersten Volontäre werden dieser Tage zusammen mit einigen lokalen Sozialdienstleistenden beginnen! Nun soll es noch ein Programm geben für arabische Zivildienstleistende. Die arabischen Bürger Israels machen ja meist keinen Wehrdienst, aber es hat viele Vorteile für sie, einen „Bürgerdienst“ zu machen, der sie in vielem den sonst doch stark bevorzugten „gedienten“ jungen Leute gleichstellt. Und ein Dienst in einem interkulturellem Zentrum ist dafür wie geschaffen, das haben uns schon einige unserer früheren Kursteilnehmerinnen aus Ka’abiya gesagt… Die Armee hat uns auch schon entdeckt: Bereits im Sommer nahmen fünf junge Soldaten aus einer Kampfeinheit an unserem Sommerlager teil – sie waren ein wenig „kampfesmüde“ und durften den letzten Teil ihres Dienstes einem Aufbauprojekt widmen. Einer von ihnen hatte eine Freundin, die Waldorfschülerin war, und so entstand die Idee, bei uns mit anzupacken. Das ist so gut angekommen, dass man uns jetzt auch andere Soldaten in Zivil schicken will…
Hier haben wir nun die neue Küche, die natürlich noch eingerichtet werden muss. In dem zweiten Haus befinden sich fünf Schlafräume, die als Doppelzimmer genutzt werden können. Mal sehen, wie das alles anläuft!
Ilse Wellershoff-Schuur
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