Als nächstes erhoffen wir uns die Mitwirkung an einem besonderen Projekt im beduinischen Dorf des Sawa‘ed-Stammes ElCh‘meira: Amin, unser Partner, der älteste Sohn des Muchtar des Stammes der Sawa‘ed, Waldorflehrer und zukünftiger „Stammesfürst“, möchte sich nun endlich ein Haus bauen. Da er aber öffentliche Verantwortung innerhalb des Stammes trägt, soll in diesem Haus auch Raum sein für ein öffentliches „Zentrum“. In der unteren Etage, unter der Wohnung der Familie, sollen auf 120 qm ein Gemeinschaftraum mit Küchen, Bäder und einige Gästezimmer entstehen, die vor allem Gästen aus dem Ausland eine gastfreundliche Aufnahme im Dorf bieten können. Natürlich ist das nicht als Konkurrenz zu Sha‘ar laAdam zu verstehen, Amin ist als Partner selbstverständlich daran interessiert, dass die Begegnungsstätte möglichst schnell ein Ort allgemeinen Interesses wird. Nur wird es noch lange dauern, bis in Sha‘ar laAdam Bab l‘ilInsan entsprechende Räume zur Verfügung stehen werden, und das Schwergewicht unserer Aktivitäten im Wald liegt zunächst an anderer Stelle. Später werden dort vor allem Räume für Gruppen gebaut werden. Amins „Gästehaus“ dagegen soll ermöglichen, dass schon bald kleinere Gruppen und Einzelreisende die Begegnungsstätte besuchen können, das Sawa‘ed Dorf besser in die Aktivitäten eingebunden wird und gewissermaßen durch ein kleines Wirtschaftsunternehmen in der Beduinenbranche „Gastfreundschaft“ eine internationale Öffnung erfährt,der Kontakt zwischen Harduf und Sawa‘ed ausgebaut wird, auch da durch, dass einzelne Zimmer als Studentenzimmer für Seminaristen an den anthroposophischen Seminaren vermietet werden können, und letztlich das „Grenzgrundstück“ zwischen ElCh‘meira und Harduf einem verbindenden Zweck zugeführt werden kann.
Dieses Vorhaben möchten wir nach Möglichkeit unterstützen. Durch die relativ günstige Bauweise in den arabischen Orten und die planerische Unterstützung Axel Ewalds aus Harduf wird es nach europäischen Maßstäben nicht teuer sein wir rechnen mit ca. €20.000. Da das Grund stück und das Haus aber weiterhin Amin selbst gehören muss, wird es trotz finanziellen Bedarfes bei der Verwirklichung des Projektes nicht möglich sein, gemeinnützige Gelder für das „Gästehaus“ einzusetzen. So sind wir darauf angewiesen, private Spender zu finden, die gewissermaßen als uneigennützige Teilhaber dazu beitragen möchten, dass das Gästehaus entstehen kann. Die GLS Bank ist bereit, eine entsprechende Leihgemeinschaft zu unterstützen. Sondierungen hierzu laufen. Im Rahmen unserer Sommeraktivitäten könnten wir unsere Tatkraft diesem Vorhaben zur Verfügung stellen und so dazu beitragen, die Bau kosten niedrig zu halten wenn bis dahin genügend Geld vorhanden ist, um die ersten Schritte zu tun!
Ilse Wellershoff-Schuur
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